Es ist mal wieder so weit, einer von uns fährt über den Teich, diesmal ist…
Transat 2015 #6
Tag 19:
Etmal: 133sm. Kurs: 260°. 5 Bft. Welle 2m. wolkig.
Ich nutze nachts meine Freunde – die Squalls – um die Wäsche von Salz zu befreien. Übrigens: Die perfekte Kleidung für das Abwettern: Öljacke, sonst nichts. 🙂 Der Wind dreht wie wild hin und her, wir haben keinen direkten Kurs mehr. Shifte über Shifte. Zwei Vögel verfolgen uns den ganzen Tag, sie riechen unser Essen, es gibt Kartoffelpürée mit Bohnen und Würstchen, Dosenfrüchte als Nachtisch. Viele Krebse freuen sich über ihre neuen Häuser. Die Crew nutzt den Tag und chillt mit vielen Sachbüchern vor der Nase und lässt es bei ruhiger werdender See gut gehen. Nach so vielen Tagen und Wochen werden nebenbei unsere ersten beiden 20l Kanister leer, wie sparsam wir sind… Viele Grüße gehen heute an Daniel Brandenburger.
Tag 20:
Etmal: 119sm. Kurs: 260°. 3-4 Bft. Welle 1.5m. Sonne.
Der Wind lässt weiterhin nach und die See wird merklich flacher, wir kommen entspannter voran. Nachts ist ruhig verlaufen, es sind immernoch unbeschreibliche 20° Lufttemperatur vorhanden – great! Wassertiefe ‘nur’ noch 3000m, Anfang der Woche waren es noch 5000m. Tristesse macht sich so kurz vor unserem Ziel breit: Wir wollen endlich Wale und Schildkröten sehen oder zumindest einmal ein U-Boot. 🙂 Es gibt Gemüsepfanne mit Kartoffeln in Sauce Hollandaise und Fleischbeilage. Wir stellen die Zeit um eine weitere Stunde zurück, denn irgendwie ist es uns noch zu hell beim Filmschauen, obgleich unsere Wachen um 20:00Uhr starten. Film: ‘Denn sie wissen nicht, was sie tun’ mit James Dean. Viele Grüße an die Jungs von Kepgo.
Tag 21:
Etmal: 136sm. Kurs 256°. 3-4 Bft. Welle 1.5m. Sonne.
Das Schiff liegt seit ein paar Tagen wesentlich besser im Wasser, der Verbrauch von Ballast zahlt sich in Performance aus. 🙂 Unser 4. Mann, die Selbststeueranlage zickt schon wieder herum, morgens nach Sonnenaufgang reißt die Steuerleine, der Franzose aus dem Supply-Shop hat Georg Mist angedreht. Wir fixen es aber schnell. Am morgen taucht ein Segler aus dem Nichts auf und kreuzt unseren Weg ‘nur’ ca. eine halbe Meile vor uns unseren Kurs. Leider ist er nicht erreichbar, wie schrecklich busy all diese Menschen mitten auf dem Atlantik doch sind… omg. Wir nutzen das prachtvolle Wetter und mixen eine kleine Flasche Rum-Punsch – zum Frühstück – und spielen den ganzen Tag Eli. Es gibt Spaghetti Bolognese. Um Punkt 17:15 ist es dann soweit, die Sonne geht unter, wird die Uhr schon wieder von uns zurückgestellt – weil wir Lust drauf haben. Am Abend dann Besinnlichkeit mit drei Kerzen. Liebste Grüße zurück an Bernd in den Norden. 😉
881631829137
So, also Voegel und Segler habt Ihr gesehen. Dann seid Ihr doch gleich am Ziel! Na gut, die paar Tage reisst Ihr doch auf einer A…backe ab! Haut rein!
Jedenfalls wünsche ich Euch nur Gutes und eine traumhafte Landung.
Bis demnaechst meint Bernd.