Es ist mal wieder so weit, einer von uns fährt über den Teich, diesmal ist…
Sailing Croatia
Die letzten 4 Wochen ging es für Join the Crew nach Zentraldalmatien. Ausgangshafen war Trogir mit seiner wunderschönen, verwinkelten Altstadt, von der ich aber leider wenig hatte, denn wenn wir Samstags in Togir lagen, war der Tag vollgestopft mit Begrüßung, Einkauf organisieren, Check-In und Törnplanung für die nächste Woche mit den neuen Skippern. Für ein entspanntes Abendessen und den ein oder anderen Cocktail in einer der unzähligen Bars hat es dann aber doch meistens noch gereicht. Samstag abend wurde dann nach einer Sicherheitseinweisung mit der neuen Crew ausgelaufen, je nach Lust und Laune entweder in den nächsten Hafen oder in eine der unzähligen Buchten.
Was die Buchten in Kroatien angeht bin ich zwiegespalten, da es in vielen davon, und vor allem in den gut geschützten, mittlerweile Bojenfelder gibt. Auf der einen Seite hat man dann keinen Stress mit dem eigene Anker, man muss den Motor nicht anmachen, sondern kann einfach zur Boje segeln und am am nächsten Morgen wieder genauso ablegen und man weiß, dass die Boje von der Charteryacht nebenan wohl auch hält. Es ist einfach komfortabler und man muss weniger aufpassen, als wenn jeder seinen Anker kreuz und quer in die Bucht wirft. Andererseits verliert es auch ein bisschen seinen Reiz, die Yachten sebst in den Buchten in Reih und Glied liegen, es fahlt einfach das Gefühl der Wildnis. Das ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen wild campen und auf den Zeltplatz mit eigener Parzelle gehen. Und warum man für einen Betonquader mit einem Stück Tau dran für die Nacht bis zu 300 Kuna, also ca. 40 €, zahlen muss, hat dich mir auch noch nicht erschlossen. Die ein oder andere kleine Bucht die wir mit den fünf, sechs Booten unserer Flotille “voll” gemacht haben, hab ich dann aber doch noch gefunden. Auch die Hafengebühren sind zwar nicht unerheblich, aber dafür gibt’s da immerhin Wasser, Strom und Duschen. Man zahlt zwar ungefähr das 30-fache vom griechischen Hafengeld, allerdings wird dort auch außer einer Kaimauer quasi gar keine Infrastruktur gestellt. Und auch der Eintritt zur Blauen Grotte auf Bisevo ist ganz schön happig, man könnte meinen die Jungs haben sie selber gebaut und müssen jetzt ihre Investitionen wieder reinbekommen. Die Grotte ist aber natürlich schon immer da – und wirklich atemberauend.
Wenn man sich aber einfach damit abfindet, dass man als Tourist, und als Yachtie im besonderen, einfach ein bisschen ausgenommen wird kann man einen wunderschönen Segelurlaub in Dalmatien verbringen. Denn neben der ein oder anderen doch noch halbwegs einsamen Bucht gibt es auch noch tolle, alte Hafenstädtchen wie Hvar oder Vis, glasklares, warmes Wasser und eigentlich auch richtig viel Sonne und ein bisschen Wind und das alles in einem von den vorgelagerten Inseln gut geschützten Segelrevier. Nur dass diesen Sommer das Wetter verrückt gespielt hat. Alle paar Tage Gewitter mit starken Böen, immer wieder Regenschauer und zum Teil auch ziemlich viel Wind, die sonst so typische Hochdrucklage wollte sich einfach nicht stellen.
Gerade auch für junge Crews bietet sich dieses Segelrevier an, da es immer wieder Gelgenheiten gibt, feiern zu gehen – nicht zuletzt, da Dalmatien das Hausrevier der Yachtweek ist, einer Party-Flotille, leicht zu erkennen an den überdimensionalen Flaggen und der strikten Nicht-Benutzung ihrer Segel. Halten kann man davon ja was man will, aber Partys schmeißen können sie ganz gut. Und die Burg hoch über dem Hafen von Vis, welche die Yachtweek-Gründer extra gekauft und renoviert haben, ist als Party-Location überragend. Ansonsten probiert man am besten ihnen aus dem Weg zu gehen, was sich bei 50 Booten pro Woche komplizierter anhört als es ist, Gott sei Dank haben sie einen fixen Fahrplan, in welchem Hafen sie wann sind. In der Masse der Charteryachten, die zwischen Trogir, Split und Vis segeln, fallen aber selbst die nicht immer auf, vor Veli Drvenik, kurz vor Trogir, kann man Freitag nachmittag gefühlt quer über die Bucht laufen, so viel Yachten wie dort liegen.
Wenn man aber die Unmengen an Yachten, Häfen die um 10 Uhr morgens schon wieder proppe voll sind und ein bisschen Abzocke in Kauf nimmt, kann man dort eine wunderbare Zeit unter Segeln verbringen.
This Post Has 0 Comments